Wildes Patagonien

Heute werden Sie von Ihrem englischsprachigen Driver-Guide, der Sie während der nächsten Tage begleiten wird, abgeholt, und verlassen Bahía Bustamante zunächst in Richtung Süden. Nach einem Besuch der Seelöwenkolonie Caleta Olivia, lassen Sie die Küste hinter sich, und die weite patagonische Steppe tut sich vor Ihnen auf. Nach mehreren Stunden Fahrt erreichen Sie Los Antiguos am Ufer des türkisfarbenen Lago Buenos Aires. Dieser riesige See erstreckt sich bis nach Chile, wo er Lago General Carrera heißt. Sie übernachten in Los Antiguos.

Entlang der Küste des Lago General Carrera geht es heute am frühen Morgen zur argentinisch-chilenischen Grenze. Auf chilenischer Seite geht es von Chile Chico weiter bis nach Puerto Tranquilo. Am Nachmittag erkunden Sie auf einer etwa zweistündigen Bootsfahrt die ausgewaschenen Marmorhöhlen inmitten des Sees. Der türkisfarbene See ist etwa dreimal so groß wie der Bodensee, und seine Wellenbewegung haben in den letzten sechs Jahrtausenden die besonderen Formen der Höhlen entstehen lassen. Die Wände der Höhlen, die von weißem Marmor durchzogen sind, und schier surreale Formen und Farben annehmen, bieten dem Betrachter ein beeindruckendes Bild. Sie übernachten in Puerto Tranquilo.

Entlang der berühmten Carretera Austral besuchen Sie heute das Valle Chacabuco mit seiner bilderbuchähnlichen Landschaft aus Bergen, Flüssen und Gletschern. Seit tausenden von Jahren spielt die Region eine wichtige Rolle für den Menschen. Zuerst für die Nomadenvölker, die hier ausgezeichnete Jagdgründe vorfanden, dann für die Estancieros, die hier Schaf- und Rinderzucht betrieben, und aktuell für den Tourismus und den Naturschutz. Bei einer Wanderung bestaunen Sie den Zusammenfluss des Río Baker mit dem Río Neff, der im südpatagonischen Eisfeld seinen Ursprung hat. Ganz in der Nähe liegt in malerischer Lage ihre heutige Unterkunft. Sie übernachten im Valle Chacabuco.

Nach dem Frühstück geht es heute zurück nach Argentinien. Am Portal Cañadon de Pinturas beginnen Sie eine Wanderung durch die Tierras de Colores, die farbigen Erden, eine bunte Landschaft aus Hügeln, Schluchten und Formationen aus der Jurazeit, die in einem beeindruckenden Kontrast zur andinen Berglandschaft der vergangenen Tage steht. Der relativ junge Nationalpark Parque Patagonia, der unter anderem zum Schutz der endemischen und vom Aussterben bedrohten Entenart Macá Tobiano ins Leben gerufen wurde, erstreckt sich von hier bis nach Chile und ist noch ein echter Geheimtipp. Neben der unwirklichen Landschaft beeindruckt er auch durch seine Fauna: Guanacos, Nandus, Gürteltiere, Pumas und die majestätischen Andenkondore leben hier. Sie übernachten in La Posta de los Toldos.

Heute steht noch einmal ein echtes Highlight auf dem Programm: Bei einer Wanderung im Cañadon del Río Pinturas erreichen Sie die zum UNESCO Welterbe gehörende Cueva de las Manos, die Höhle der Hände. Unter den vor Wind und Wetter geschützen Felsvorsprüngen der Schlucht können Sie Höhlenmalereien bestaunen, die auf rund 7.000 Jahre vor Christus datiert sind. Neben im Negativ gemalten Händen, sind hier auch andere Motive aus dem Leben indigener Andenvölker, wie zum Beispiel Jagdszenen, Pumas und Guanacos zu erkennen, die zu den ältesten bekannten Malereien Südamerikas gehören. Sie übernachten ein weiteres Mal in La Posta de los Toldos.

Nach dem Frühstück nehmen Sie Abschied vom Parque Patagonia und machen sich zusammen mit Ihrem Driver Guide auf den Rückweg an die patagonische Küste. Unterwegs besuchen Sie den versteinerten Wald bei Sarmiento. Winde haben hier eine Erosionslandschaft freigelegt, und geben den Blick auf uralte versteinerte Baumstämme frei, die vor 60 bis 70 Millionen Jahren hier angespült und dann mit Sedimenten bedeckt worden waren. Am Abend erreichen Sie Comodoro Rivadavia, die bevölkerungsreichste Stadt der Provinz Chubut, und neben Neuquen wichtigstes wirtschaftliches Zentrum Patagoniens. Vom hiesigen Hafen aus werden vor allem Erdöl sowie industrielle und landwirtschaftliche Erzeugnisse in alle Welt verschifft. Sie übernachten in Comodoro Rivadavia.

Heute heißt es leider Abschied nehmen von Patagonien. Zu gegebener Uhrzeit werden Sie zum Flughafen gefahren und treten Ihre Rückreise der Weiterreise an. Wir hoffen, Sie hatten eine eindrucksvolle Zeit in Patagonien!